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H A M B U R G 2
Mit Tagesausflug nach Lübeck und Travemünde
vom 6. bis 13. 8. 2022
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Individualreise
Grundsätzlich ist ein Arbeiten mit PC oder Laptop dem Arbeiten mit Smartphone vorzuziehen.
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Tag 5: Mi. 10. 8. 2022: Hamburg - Bucerius Kunst Forum mit der Fotoausstellung von Herbert List - Frachtsegelschiff Rickmer Rickmers - Abendessen im Restaurant TA Vegan House - Hauptkirche St. Michaelis - Reeperbahn. Mehr als nur ein Rotlichtviertel
Herbert List, geb. 1903 in Hamburg, gest. 1975 in München (wikipedia)
HERBERT LIST. DAS MAGISCHE AUGE Ausstellungsvideo
Bucerius Kunstforum. Herbert List. Das magische Auge
Herbert List: Photographie 1932-1961 (Galerie Karsten Greve)
Galerie Karsten Greve: Herbert List
Oliver Knöbel, Travestiekünstler, wurde mit seiner Kunstfigur Olivia Jones als Dragqueen bekannt
Ilka Bessin, Stand-Up-Komikerin, erfand die Kunstfigur Cindy aus Marzahn
Tag 6: Do. 11. 8. 2022: Hamburg - Hamburger Kunsthalle
Hamburger Kunsthalle, Kunstsammlungen vom Mittelalter bis zur modernen und zeitgenössischen Kunst
Georg Theodor Schirrmacher, Architekt
Hermann von der Hude, Architekt
Fritz Schumacher, Architekt
Oswald Mathias Ungers, Architekt
"" FINDEN SIE DAS GEMÄLDE PROVOKATIV? FINDEN SIE ES SEXISTISCH? WIE ZEIGT SICH HIER FÜR SIE MACHT?
Das 50 Quadratmeter große Gemälde Der Einzug Karls V. in Antwerpen von Hans Makart zählt zu den bekanntesten Bildern der Hamburger Kunsthalle. Dabei wurde und wird darüber bis heute kontrovers diskutiert. Zu sehen ist der Festeinzug Karls V. in Antwerpen am 23. September 1520. Niemand Geringeres als der große Renaissancekünstler Albrecht Dürer war damals bei den Festlichkeiten zugegen und hielt dieses Erlebnis sogleich in seinen Reisenotizen fest: "Da waren die Pforten köstlich geziert mit Kammerspielen, groß Freudigkeit und schönen Jungfrauenbildern, dergleichen ich wenig gesehen habe." Über 300 Jahre später berief sich Makart auf jene Quelle und fügte Dürer sogar als Augenzeugen in die Zuschauermenge links mit ein. Tatsächlich war es zur Zeit Karls V. bei derartigen Anlässen üblich, dass nackte Frauen als Tableau vivants, also als lebende Bilder, bestimmte Allegorien darstellten. Meist standen diese auf Tribünen weit oberhalb des Geschehens. Keinesfalls aber agierten sie unmittelbar zu Füßen des einreitenden Herrschers.
Bei Makarts Darstellung sind die Frauen dem Machthaber im wahrsten Sinne des Wortes unterstellt. Der Künstler deutete hier also Dürers Schilderungen frei nach seinem Geschmack um. Ganz offensichtlich war er mehr an der provokanten Inszenierung interessiert als an einer verlässlichen Wiedergabe realer Ereignisse. Seine Strategie ging auf. Nach einer fulminanten Ausstellungstournee mit hunderttausenden Besucher*innen konnte das Gemälde ab 1881 in der Hamburger Kunsthalle gezeigt werden. Schon damals sorgte die fantasiegeleitete Deutung von Dürers Berichten sowie die unverhohlene Zurschaustellung der nackten weiblichen Körper europaweit für Furore.
Ist das Gemälde heute wieder skandalös? Wie finden Sie es? Bilden Sie sich selbst eine Meinung und teilen Sie sie im Buch "Makart jetzt" oder in den sozialen Medien unter #MakartNow ""
(Text aus dem Begleitheft Hamburger Kunsthalle MAKING HISTORY, Hans Makart und die Salonmalerei des 19. Jahrhunderts. Konzept und Realisation: Markus Bertsch, Amelie Baader, Andrea Weniger)
Zum Bild von Jean-Léon Gérome, Phryne vor den Richtern, 1861:
"" WER IST DIE SCHÖNSTE UND WER SOLL DAS BEURTEILEN? WEIBLICHE MACHT - MÄNNLICHE MACHT? IST DAS BEWUNDERUNG ODER SEXISMUS?
Antike mythologische Geschichten dienten auch im 19. Jahrhundert noch als Inspirationsquelle für die bildenden Künste. Dabei wurde die starke Orientierung an der Antike vor allem durch das Lehrangebot der Akademien bestimmt.
Doch versuchten zahlreiche Künstler*innen, sich von den starren darstellerischen Vorgaben zu lösen, um einen eigenen Umgang mit der antiken Formensprache zu finden. Auch Anselm Feuerbach wich in seinem Werk Das Urteil des Paris von den etablierten Schemata ab. Der eigentliche Held Paris wirkt hier seltsam abwesend und hat offenbar kein Interesse daran, eine der drei Göttinnen (Athene, Hera oder Aphrodite), im wohl berühmtesten Schönheitswettbewerb aller Zeiten als Siegerin zu küren. Stattdessen ist er nur als eine Nebenfigur dargestellt und scheint uns diese Entscheidung zu überlassen.
Auch die englischen Präraffaeliten bedienten sich bei ihren Werken oftmals der griechischen Mythologie. Dante Gabriel Rossetti etwa verarbeitete mit seiner Darstellung der Helena von Troja die unglückliche Beziehung zu einem seiner Modelle. Schließlich soll Helenas verführerische Anziehungskraft den Trojanischen Krieg ausgelöst haben.
Zugleich bot die Anlehnung an antike Vorbilder vielen Künstlern die Möglichkeit, Nacktheit ungeniert in Szene zu setzen. Unter dem Deckmantel der Antike nutzte auch der französische Künstler Jean Léon Gérome seine Phryne-Darstellung für eine besonders erotische Zurschaustellung des weiblichen Körpers: Der Legende nach war Phryne vom obersten Rat der Stadt Athen der Gotteslästerung angeklagt worden, weil sie sich mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit, verglichen hatte. Um Phryne zu entlasten, entblößte sie ihr Verteidiger Hyperides vor aller Augen. Die anwesenden Richter, die der Künstler als gaffende Alte entlarvt, konnten so von ihrer einzigartigen, gottgleichen Schönheit - und damit von ihrer Unschuld - überzeugt werden und sahen daraufhin von einer Verurteilung ab. Gérome bezieht uns durch seine Komposition unmittelbar in das Geschehen mit ein, sodass wir selbst zu Voyeur*innen in erster Reihe werden. ""
(Text aus dem Begleitheft Hamburger Kunsthalle MAKING HISTORY, Hans Makart und die Salonmalerei des 19. Jahrhunderts. Konzept und Realisation: Markus Bertsch, Amelie Baader, Andrea Weniger)
Thomas Schütte, geb. 1954 (Webseite)(wikipedia)
Frida Orupabo, geb. 1986, norwegisch-nigerianische Künstlerin (Webseite)(wikipedia)
Daniel Richter, geb. 1962
Grit Richter, geb. 1977 (Webseite)
Almut Heise, geb. 1944
Gerold Miller, geb. 1961 (Webseite) (wikipedia)
Tag 7: Fr. 12. 8. 2022: Hamburg - HafenCity - Besuch des Stummfilms "Phantom" in der Elbphilharmonie
Spontaner Besuch des Stummfilms "Phantom" in der Elbphilharmonie am 12.8.2022 um 20 Uhr - Abschluss
und Höhepunkt meiner Reise nach Hamburg
17:00 Im Café The Cube in der Hamburger Kunsthalle, Ansehen der aufgenommenen Fotos des Tages
17:45 Im Internet Entdeckung der vorgesehenen Aufführung von "Phantom" in der Elbphilharmonie
18:00 Ich verlasse das Café The Cube und gehe ins Hotel CAB20, Aufladung des Smartphones
18:25 Erfolgreiche Bestellung eines Online-Tickets für die Stummfilm-Aufführung in der Elbphilharmonie
abgeschlossen
19:00 Zu Fuß zum Hauptbahnhof und Fahrt mit der U3 zur Station Baumwall, zu Fuß zur Elbphilharmonie
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"AMOUR FOU ZWISCHEN ABSTURZ UND ERLÖSUNG
Mit »Phantom« inszenierte Stummfilm-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau 1922 die Geschichte einer Amour fou. Wolfgang
Mitterer – einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten Österreichs und ein Pionier auf dem Gebiet der elektroakustischen Musik – hat dieses Psychodrama als Auftragsarbeit von
Elbphilharmonie und Wiener Konzerthaus nun neu vertont.
»Phantom - Aufzeichnungen eines ehemaligen Sträflings« basiert auf einem Roman von Gerhart Hauptmann ebenfalls aus dem
Jahr 1922 und erzählt die Geschichte des armen Bücherwurms Lorenz Lubota und der schönen Veronika, einer Tochter der höheren Gesellschaft. Von ihrer Schönheit und Unerreichbarkeit besessen,
driftet Lubota immer mehr in eine surreale Traumwelt ab. Vor dem Hintergrund bürgerlichen Kleinstadtlebens entspannt sich eine amouröse Obsession zwischen Absturz und Erlösung.
Auf der Bühne: das Wiener Ensemble Phace, das sich mit großer Leidenschaft und unbändiger Freude an außergewöhnlichen
Konzertformaten dem Abenteuer Neue Musik widmet."
(Online-Text der Beschreibung des Stummfilms)
Phantom. Aufzeichnungen eines ehemaligen Sträflings. In den Jahren 1915-1921 entstandener und 1922 publizierter Roman von Gerhart Hauptmann
Phantom. Deutscher Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922
Phantom. Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau, 1922 Youtube (Engl.-Span. Subtitles)
Ursprüngliche Fassung mit der Musik von Leo Spies von 1922
(Die neue Fassung mit der Live-Musik von Wolfgang Mitterer wurde am 13.8.2022 in der Elbphilharmonie Hamburg aufgeführt.)
Wolfgang Mitterer: Phantom. Raid and End II (Live)
Tag 8: Sa. 13. 8. 2022: Rückreise von Hamburg nach Aachen
Literatur:
- Making History. Hans Makart und die Salonmalerei des 19. Jahrhunderts. Deusch/English. Broschüre der Hamburger Kunsthalle vom 1. Oktober 2020
- Give and Take. Bilder über Bilder / Images upon Images. Brochüre der Hamburger Kunsthalle, 20. Mai 2022 - 28. August 2022
- Wikipedia
Fotos:
Die Fotos wurden von Frank Rother mit einem Smartphone Samsung Galaxy S20FE aufgenommen.
Copyright aller Fotografien bei Frank Rother