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Reise nach Lanzarote vom 15. 04. bis 22. 04. 2014
Auf den Spuren von César Manrique und Timm Thaler
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Reisebegleiterin ist meine Enkeltochter Ricarda Schäfer
Meine Reise zusammen mit Ricarda nach Lanzarote ist ein Vermächtnis meiner verstorbenen Frau Almut, die ihrer Enkeltochter von „unserer“ außergewöhnlichen Vulkan- und Lieblingsinsel der Kanaren vorgeschwärmt und erzählt hat.
Unsere Reise verlief problemlos und war sehr gelungen, zeigte sie uns doch alle landschaftlichen und architektonisch-künstlerischen Attraktionen dieser einmaligen Insel.
Zur Vorbereitung hatten wir uns gemeinsam die 13teilige Fernseh-Kultserie „Timm Thaler“ aus dem Jahre 1979 angesehen und konnten somit alle Drehorte des Films auf Lanzarote persönlich ansehen und wiedererkennen. Damit wurde die Begegnung mit Lanzarote auf den Spuren von Timm Thaler und die Verbindung zu César Manriques künstlerischen Werken zu einem besonders einprägsamen Erlebnis.
Ein glücklicher Zufall war es, dass genau zur selben Zeit auch meine Schwägerin Brigitte Holenz, die Schwester von Almut, und ihr Mann Klaus auf Lanzarote weilten, mit denen wir zusammen auf einem Tagesausflug die Nachbarinsel La Graciosa erkundeten und an einem weiteren Tag deren Urlaubsort Playa Blanca sowie den Nationalpark Timanfaya aufsuchten. Ricardas innige Beziehung zu ihrer Großtante zeigte sich dabei in übermütigen gemeinsamen Aktionen.
Hotel Grand Teguise Playa an der Costa Teguise
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Timm Thaler ist eine 13-teilige Fernsehserie, die 1979 als erste Weihnachtsserie im ZDF unter der Regie von Sigi Rothemund entstand. Sie basiert auf dem Roman Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen von James Krüss, weicht aber inhaltlich von der Vorlage ab. (veröffentlicht als DVD-Set 2000)
Drehbuch: Justus Pfaue und Peter M. Thouet
Musik: Christian Bruhn
Personen und ihre Darsteller:
Timm Thaler: Thomas Ohrner
Baron de Lefouet : Horst Frank
Schwester Agatha: Bruni Löbel
Anatol: Richard Lauffen
Heinrich: Stefan Behrens
Vater Friedemann Thaler: Gerhart Lippert
Mutter Annemarie Thaler: Marlies Engel
Reeder: Malte Jaeger
Abbé: Walter Jokisch
Schiffsoffizier: Arthur Brauss
Hafenmeister Rickert: Edgar Bessen
Seine Tochter Gesi Rickert: Katja Groszer
Bischof: Hans Hessling
Dr. Schäufele: Lutz Moik
Selek Bei: Jorge Rigaud
u.a.
Handlung
«Der zwölfjährige Timm Thaler besitzt ein unwiderstehliches Lachen und ist bei allen beliebt. Der geheimnisvolle Baron de Lefouet (in der Romanvorlage Lefuet, ein Ananym für „Teufel“), ein griesgrämiger Geschäftsmann, der stets eine schwarze Nelke im Knopfloch trägt, und sein Diener Anatol beobachten Timm und planen, ihm dieses Lachen abzukaufen. Timms Vater ist Fluglehrer und kommt während eines Auftragfluges für den Baron ums Leben. Der Baron hatte bei diesem Absturz seine Finger im Spiel. Dadurch, dass Timm sein Liebstes verloren hat, ist er nun leicht durch den Baron manipulierbar.
Da Timms Vater Wettschulden hatte, gerät die Familie nach seinem Tod in finanzielle Schwierigkeiten. Um die Schuldscheine zu erhalten und damit seiner Stiefmutter finanziell unter die Arme greifen zu können, willigt Timm leichtfertig in die Forderungen des Barons ein und verkauft ihm sein Lachen, wobei ihm die gesamte Tragweite der Transaktion nicht bewusst ist und er annimmt, er gebe dem Baron nur einen Anteil seines Lachens ab. Im Gegenzug sichert der Baron Timm zu,
künftig jede Wette zu gewinnen, sei sie noch so absurd und abwegig. Der Pakt hat für beide Seiten Gültigkeit, solange beide Stillschweigen darüber bewahren. Bricht nur ein Partner das Schweigen, so verliert nur er die Rechte aus dem Vertrag.
Der Baron nutzt die neue Gabe, Sympathien von Menschen hervorrufen zu können, ausgiebig und hat geschäftliche Erfolge. Timm dagegen wird immer unglücklicher. Er reißt von zu Hause aus und beschließt, sich sein Lachen zurückzuholen. Auf dem Hafengelände wird er vom Hafenbetriebsmeister Rickert aufgelesen und mit nach Hause genommen. Dort erfährt er, dass bald ein Schiff nach der Vulkaninsel Aravanadi, dem geheimen Zufluchtsort des Barons, ausläuft. Er gelangt als blinder Passagier an Bord des Schiffes. Dort trifft er die Nonne Schwester Agatha und den Koch Heinrich und kommt schließlich nach Aravanadi. Er wettet, der reichste Junge der Welt zu sein und wird so vom Baron als Alleinerbe eingesetzt, allerdings kann der Baron weiterhin über das Vermögen entscheiden, so lange Timm minderjährig ist. Der Baron isoliert Timm von Freunden und Familie und versucht, ihn auf seine Seite zu ziehen. Agatha und Heinrich, die mit Hilfe des Abbé Timms Geheimnis herausgefunden haben, versuchen mehrmals ohne Erfolg, an ihn heranzukommen und reisen schließlich wieder nach Hamburg ab. Der Hirte Selek Bei ist nun sein einziger Berater auf der Insel. Schließlich gelingt Timm durch die Hilfe von Freunden und Familie bei einer Geschäftsreise nach Hamburg die Flucht aus dem Hotel. Er wettet mit Gesi, der Tochter Herrn Rickerts, dass er wieder lachen kann und erhält sein Lachen zurück.» (zitiert nach Wikipedia)
Drehorte
Zentrale Drehorte für das Hauptquartier des Barons de Lefouet war auf Lanzarote (Aravanadi) der Aussichtspunkt Mirador del Río, für Ausschnitte des Hauptquartiers das Hotel Mélia Las Salinas an der Costa Teguise sowie für die Poolszenen und Teile des Gartens das Höhlensystem Jameos del Agua. Außerdem erkennt man in Yaiza das Restaurant La Era, wo Heinrich als Koch arbeitet, in Arrecife das Hochhaus-Hotel, die Gegend des Charco de San Ginés sowie den Nationalpark Timanfaya. Die Stadtszenen wurden in Hamburg gedreht.
Die schwarze Limousine des Barons de Lefouet vom Typ Lincoln Continental Town Car wurde in dieser Form mit einem 6,6 l bzw. 7,5 l V8 Motor zwischen 1977 und 1979 gebaut.
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César Manrique, geb. am 24. April 1919 in Arrecife, Lanzarote, gest. am 25. September 1992 in Tahíche, Lanzarote) war ein spanischer Maler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer auf der kanarischen Insel Lanzarote und hat das Bild dieser Vulkaninsel entscheidend geprägt.
Biographie
Manrique wuchs mit seinen drei Geschwistern in Puerto Naos, dem alten Hafen von Arrecife, in der Nähe der Lagune San Ginés auf. Er verbrachte die Sommerurlaube mit der Familie im Nordwesten Lanzarotes in Caleta de Famara, einem kleinen Fischerdorf. Die dortige Steilküste und die sich schnell ändernden Wetterlagen mit ihrem wechselnden Farbenspiel auf den Felsen beeindruckten ihn schon in seiner Jugend.
Manrique studierte Bauingenieurwesen an der Universität von La Laguna auf Teneriffa, brach das Studium aber nach einigen Semestern ab und wendete sich ganz der Malerei zu. Bereits 1942, im Alter von 23 Jahren, hatte er seine erste Ausstellung als Künstler in Arrecife.
Ab 1945 besuchte er die Kunstakademie San Fernando in Madrid, die er 1950 mit dem Meistertitel für Zeichnen und Malen abschloss. Er hatte 18 Jahre lang eine glückliche Beziehung mit seiner Lebensgefährtin Pepi Gómez, die im Jahr 1963 starb.
Im Jahr 1964 erhielt Manrique ein Stipendium zum Studium der amerikanischen Kunst; in New York war er exklusiv von der Galerie Catherine Viviano mit drei Einzelausstellungen vertreten. Die Begegnung mit dem abstrakten Expressionismus, vertreten etwa durch die Künstler Jackson Pollock und Mark Rothko, sowie mit der Pop Art (Andy Warhol, Robert Rauschenberg), der Neuen Plastik (César, John Chamberlain) und der Kinetischen Kunst war von großer Bedeutung für die Entwicklung seines Werks.
1968 kehrte er endgültig nach Lanzarote zurück und entschloss sich, seine Heimatinsel in einen der schönsten Plätze der Welt zu verwandeln. Für diesen Plan konnte er Pepin Ramírez gewinnen, einen alten Freund der Familie, der inzwischen Präsident der Inselregierung war. Der Plan beinhaltete, nur die traditionelle Bauweise Lanzarotes zuzulassen, auf mehr als zweistöckige Bauwerke zu verzichten und sogar alle Werbeplakate von den Straßen der Insel zu entfernen. Manrique fuhr selbst über die Insel, um die Bevölkerung vom lanzarotenischen Architekturstil zu überzeugen. Im selben Jahr entstand das Monumento del Campesino an der Hauptkreuzung Mozaga/San Bartolomé, das aus weißgetünchten alten Trinkwasserbehältern ausgedienter Fischerboote besteht. Gemeinsam mit dem Künstler und Freund Luis Ibañez kaufte er ein altes Haus in Yaiza und baute es 1970 zum Restaurant La Era um.
Auf einem Ausflug in Tahíche entdeckte Manrique 1970 einen Feigenbaum, dessen grüne Spitze aus einem erstarrten schwarzen Lavastrom herausragte. Er entschloss sich, an dieser Stelle sein Wohnhaus zu errichten. Die Besitzer des Landes wollten keine Bezahlung, da sie es für wertlos hielten, baten Manrique sogar, sich so viel Land zu nehmen, wie er brauchte. Der Künstler entdeckte beim Bau des Hauses insgesamt fünf Lavahöhlen, die er ausbaute und zu verschiedenen Wohnräumen umgestaltete. Hier wurde 1982 seine Stiftung Fundación César Manrique gegründet.
Um sich ganz seiner Malerei zu widmen, zog Manrique 1888 in ein von ihm wieder aufgebautes Bauernhaus in Haría, das seit 2013 als Museum geöffnet ist.
Am 25. September 1992 kam Manrique nur etwa 50 Meter von seiner Stiftung in Tahíche entfernt durch einen Verkehrsunfall ums Leben. An der Kreuzung, an der Manrique ein Stoppschild überfahren hatte, ist heute ein Kreisverkehr mit einem vom Künstler geschaffenen Windspiel. Manrique wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof von Haría in einem schlichten Erdgrab mit Palme und Kaktus beigesetzt.
Manrique war dafür verantwortlich, dass der Massentourismus auf Lanzarote in gemäßigten Bahnen verlief. Er setzte sich dafür ein, die landschaftliche und kulturelle Identität seiner Heimatinsel zu bewahren und zu erhalten, weshalb die Inselregierung ihn im September 1995 postum zum „bevorzugten Sohn“ der Insel erklärte. Gleichzeitig verpflichtete sich die Inselregierung, den Weg Manriques zukünftig weiterzugehen.
Kunst
Manrique verstand Kunst als harmonische Verbindung zwischen Mensch und Natur. Er empfand seine Heimat als wilde und lebendige Naturschönheit, die er zur touristischen Besonderheit umgestalten wollte. Der Künstler entwarf mehrere Touristenattraktionen für Lanzarote und die benachbarten Inseln.
Hauptmerkmal seiner architektonischen Kunst ist die Integration von Felsen, Stein und erstarrten Lavaströmen in einen harmonischen Wohn- und Lebensraum. Er nutzte die unbearbeiteten Naturmaterialien häufig im Kontrast mit runden, weichen, von Hand gestalteten Formen. Oft sind die Farben Schwarz und Grau (Lavagestein) und Weiß (Kalk und Lack) zu finden. Die Atmosphäre dieser Kunsträume wird meistens mit sinnlicher, meditativer Musik untermalt, so dass der Besuch seiner Attraktionen zu einem Wahrnehmungsgenuss werden kann. Außerhalb der Räume verstand es Manrique immer wieder, auch auf Verkehrsinseln mit großen Windspielen zu überraschen.
Manrique verstand sich selbst zuerst als Maler. Ihm wird in der spanischen Bewegung der abstrakten Kunst eine Pionierrolle zugeschrieben, und er wird als Vorreiter des Surrealismus begriffen. Die Einfachheit und Klarheit seiner Gemälde sowie seiner architektonischen Werke greifen immer wieder die Symbiose von Mensch und Natur auf und veranschaulichen auf unterschiedlichste Weise die Naturschönheiten. Er beließ die Natur, wie sie war, und versuchte nur, ihre Schönheit künstlerisch einzurahmen, um sie hervorzuheben, damit sich andere Menschen an ihr erfreuen. Das Zitat Manriques Mit absoluter Freiheit zu schöpfen, ohne Ängste und Rezepte, tröstet die Seele und öffnet einen Weg für die Freude, zu leben, verdeutlicht seine Lebensfreude und seine Haltung, kompromisslos das zu leben und umzusetzen, was er dachte. (zusammengestellt nach Wikipedia und anderen Quellen)
Werke
auf Lanzarote (Auswahl):
Monumento del Campesino (1968, Denkmal am geografischen Mittelpunkt Lanzarotes, zur Ehrung der Bauern Lanzarotes, die entdeckten, dass Lavakörner porös sind, und mit ihnen der Tau zur Bewässerung der Felder aufgesogen werden kann. Das Denkmal besteht aus Wassertanks aufgegebener Fischerboote.)
Casa Museo del Campesino (1978, Bauernhaus in typisch lanzarotenischer Architektur)
Jameos del Agua, Teil einer Lavaröhre, welche vom Volcan de la Corona über die begehbare Cueva de los Verdes bis hin zur Küste unter die Meeresoberfläche reicht. 1966 in eine Kulturstätte und Touristenattraktion umgestaltet. Konzertsaal, 1977 eröffnet, mit Sitzplätzen für 600 Personen in einer Lavahöhle; eine Lagune innerhalb einer Lavagrotte beherbergt eine blinde Albino-Krebs-Art)
Taro de Tahíche (seit 1970 in und über fünf Lavablasen erbautes Wohnhaus Manriques, in dem sich heute die Fundación César Manrique befindet, eine Kunststiftung, die zahlreiche Werke des Künstlers und Werke von Picasso, Miró, Tapiés, Jesús Rafael Soto und Zobel beherbergt)
Mirador del Río (1973 erbaut, Aussichtspunkt auf dem 450 m hohen Famarakliff, mit Blick auf die Nachbarinseln La Graciosa, Montaña Clara, Alegranza, Roque del Oeste, Roque del Este)
El Diablo (Restaurant im Nationalpark Timanfaya, der auch Montañas del Fuego (Feuerberge) genannt wird, mit Grillplatz über einer Vulkankluft)
Museo Internacional de Arte Contemporáneo (Museum der zeitgenössischen Kunst, im Castillo de San José, das Gemälde von Miró, Millares, Mompó, Óscar Dominguez, Gerardo Rueda, Eusebio Sempérez, Augustín Cárdena und Manrique selbst beherbergt)
El Almacén (1974, ehemaliges Mehrzweckkulturzentrum in Arrecife, heute Kulturabteilung der Inselregierung)
Las Salinas, (1977, Entwurf der Garten und Schwimmbadanlage des 5-Sterne-Hotels in Costa Teguise)
Jardín de Cactus (1990 im Dorf Guatiza eröffneter Kakteengarten, für den schon 1977 die Grundlagen gelegt wurden, mit mehr als 1100 verschiedenen Kakteenarten innerhalb eines aufgelassenen Steinbruchs)
El triunfador (1990 in der Nähe der Fundacion César Manrique, Eisenskulptur und Windspiel)
Juguetes del viento (1992, Windspiel in der Mitte eines Kreisverkehrs in Arrieta)
Werke
außerhalb Lanzarotes (Auswahl):
Lago Martiánez (1971, Meerwasserschwimmbäder, an Teneriffas Nordküste in Puerto de la Cruz
La Vaguada (1983, Einkaufszentrum in Madrid)
Weltallflaggen für das astrophysikalische Zentrum Roque de los Muchachos auf La Palma (1985)
Mirador de la Peña (1989, Aussichtspunkt auf El Hierro)
Mirador del Palmerejeo (1989, Aussichtspunkt auf La Gomera)
Mirador de Morro Velosa (1997, Fuerteventura, Aussichtspunkt nach Skizzen und Entwürfen eines kanarischen Herrenhauses von César Manrique, von der Architektin Blanca Cabrera Morales vollendet)
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Jameos del Agua
Mirador del Río
Tagesausflug zur Insel La Graciosa
Arrecife, die Hauptstadt von Lanzarote